Slowakei - Ein Kurzbesuch

Ein Regentag. Normalerweise ein guter Grund um `Strecke zu machen´, zumal wir nach zwei Tagen an einem wunderschönen Platz gerne weiter wollen.
Das Problem: Wenn wir heute ein paar Stunden fahren, sind wir einfach mal durch die Slowakei, die bei unserer Route von Nord nach Süd gerade einmal knapp 200 km misst, durchgefahren ohne auch nur einen Fitzel davon gesehen zu haben!

Also lassen wir uns morgens Zeit und gehen in Zakopane einkaufen, bevor wir Richtung Slowakei aufbrechen. (Hier wimmelt es im Übrigen trotz Gewitterwarnung nur so von bewanderschuhten Touristen, sodass wir unserer durch das Wetter vereitelten Wanderung zum Morskie Oko oder dem Gipfel des Kasprowy Wierch nicht wirklich nachtrauern…)
Auch bei Regen genießen wir die Fahrt durch das Tatragebirge und als wir am Rand des Nationalparks Slovenký raj (Slowakisches Paradies) für einen Besuch der Dobsiná-Eishöhle halten, kommt doch noch die Sonne raus, um uns einen schönen Aufstieg zum Eingang der Höhle zu bescheren.

Die Höhle ist sehr beeindruckend; nicht nur Eisstalagtiten/Stalagmiten und andere bizarre Formen, die der gefrorene Bach Hnilec hier geschaffen hat, finden unsere Bewunderung; auch die Tatsache, dass wir am Ende der Tour bei ca -3°C innerhalb von wenigen Metern zu inzwischen ca 30°C Außentemperatur aufsteigen, fasziniert uns.
Die Hintergrundgeschichten verstehen wir bei der slowakischen Führung leider nicht, lesen aber im Nachhinein ein paar nette Fakten, die wir euch nicht vorenthalten möchten:
So ist die 1870 entdeckte und 1887 erleuchtete Höhle eine der ersten Höhlen in Europa mit elektrischer Beleuchtung und gehört inzwischen als eine der interessantesten der wenigen erhaltenen Eishöhlen zum UNESCO-Naturerbe.
Am kuriosesten ist aber, dass die Höhle, die auch beleuchtet ihren wilden und etwas bedrohlichen Charakter nicht verloren hat, in den 1950er Jahren als Trainingshalle für Eiskunstläufer und die tschechoslowakischen Nationalmannschaft im Eishockey genutzt wurde…



Wir übernachten an einem schönen Stausee und gehen wegen erneuten Regenschauern erstmals richtig essen. Das Nationalgericht Bryndzove halusky schmeckt ausgezeichnet und da es sehr gemütlich ist, bleiben wir eine ganze Weile - um uns auf dem `Heimweg´ spontan auf die Terrasse einer weiteren Kneipe (oder eher Geschäft mit Sitzgelegenheit) zu setzen. Wie schon im Restaurant ist der Musikmix von Tom Jones bis Modern Talking einfach zu verlockend! 



Die herzlichen Slowaken, die ausgelassen auf der Terrasse tanzen oder am nächsten Morgen neben Henk um kurz vor 9 schon den Grill anwerfen, sorgen dafür, dass wir die Slowakei trotz unseres kurzen Aufenthaltes hier in guter Erinnerung behalten werden.


Hier wie gewohnt der Link zu weiteren Bildern: