Dürfen wir vorstellen: Henk

Zwei Wochen noch bis zu unserem `Start in die Freiheit´! Den letzten Arbeitstag haben wir inzwischen beide schon hinter uns gebracht, (fast) alle beantragten Dokumente liegen parat und in unserem Wohnzimmer stapeln sich Kisten, die wir mit auf Reisen nehmen.

`Wie soll das nur alles in unseren Henk passen?´ fragen wir uns und es kommt uns ganz schön viel vor.

`Ist das alles, was wir für ein ganzes Jahr auf Reisen brauchen?´ fragen wir uns und es kommt uns ganz schön wenig vor.

Alles eine Frage der Sichtweise. Als Backpacker müssten wir mit noch viel weniger auskommen - als Wohnwagenreisende könnten wir sicher noch einiges mehr mitnehmen.
Und wie sehen wir unseren Henk? Als mobiles und zugegeben recht komfortables Zelt vielleicht...

Und das isser: Ein VW Caddy Alltrack, der im letzten Jahr zu uns gestoßen ist - noch lange bevor unser Entschluss fest stand, zu einer so langen Reise aufzubrechen. Umso glücklicher sind wir, dass wir uns instinktiv für ein Auto entschieden haben, das Allradantrieb hat, was uns sicher das ein oder andere mal aus der Patsche (bzw Matsche) helfen wird und das vor allem groß genug ist, um darin zu schlafen und unser Gepäck unterzubringen. Kuschelig wird es im Henk trotzdem, denn als Caddy Kurzversion ist er nicht länger als ein durchschnittlicher Kombi. Henk selbst behauptet von sich, zu der Familie der Transformer zu gehören und im letzten Norwegenurlaub sowie in vielen Wochenendausflügen hatten wir Gelegenheit, uns von seinen Fähigkeiten zu überzeugen:

Das große Plus ist die Höhe, die wir mit einer simplen `H-Konstruktion´ nutzen, indem wir darunter das Gepäck verstauen und auf die wir abends 3 Bretter legen, die man zum Schlafen ausklappen kann. Die Rückbank haben wir schon vor unseren Reiseplänen relativ bald dauerhaft ausgebaut.

Wenn wir Henk helfen, sich zu transformieren, sieht das so aus:
Vordersitze ganz nach vorne. Beide `Privatkisten´ auf den Beifahrersitz. Bretter ausklappen. Matratze drauf. Vorhänge mit Magneten befestigen. Fertig.

Ganz wichtig: Bettzeug und Schlafsäcke hervorkramen bevor das Brett darüber liegt…

An die hinteren Kisten, in denen wir Kochgeschirr, Vorräte, Wasser und Campinghocker lagern, kommen wir auch so noch gut dran. Ansonsten besteht unser Auto mit ausgeklapptem Bett dann wirklich komplett aus Schlaffläche. Und genau das gefällt uns richtig gut. Denn abgesehen vom Schlafen und Fahren soll sich unser Leben hauptsächlich draußen abspielen. Sich am Lagerplatz im Auto verschanzen kommt für uns nicht in Frage!

Dafür lieben wir beide das Kochen im Freien viel zu sehr und sitzen furchtbar gern bis spät in die Nacht am Feuer.

Da wir aber auch schon Stürme erlebt haben, bei denen wir notgedrungen auf kalte Ravioli zurückgreifen mussten, haben wir uns für unsere Reise nun den Luxus eines kleinen Vorzeltes gegönnt, das man an der Heckklappe befestigt und dann abspannt. So können wir unsere Mahlzeiten auch bei Regen im Trockenen zubereiten. Wir freuen uns total auf unser Jahr mit Henk, der für uns nicht nur Mittel zum Zweck ist, die Welt zu bereisen, sondern der uns helfen wird, auch abseits der großen Straßen so zu leben wie wir möchten. Nämlich draußen und weitgehend autark.

Für uns heißt es jetzt erstmal, ihn mit Reserverad und Ersatzteilen noch ein bisschen besser für die Reise zu rüsten, bevor er endgültig für die kommenden 12 Monate bepackt wird.

Wir sind beide jedes mal wieder begeistert, was unser Henk so alles schleppen kann und sind vorsichtig optimistisch, dass wir nicht nur alles unterkriegen was mit soll, sondern dass wir mit unserem `patentierten Kistensystem´ auch halbwegs Ordnung halten können. Aber fragt uns das noch einmal in ein paar Monaten…