Wendepunkt

Provence, Aquitaine, Normandie oder Bretagne... Hinter den klingenden Namen verbergen sich nur ein paar der Regionen, die wir gerne bereisen möchten. Zum Abschluss vielleicht noch Paris oder einen Abstecher ins Elsass?
Auf jeden Fall sind wir voller Pläne für unsere Tour de France und gespannt, ob wir sie dieses Mal auch umsetzen werden. Erfahrungsgemäß kommt auf dieser Reise ja immer alles anders als wir denken….



So sehen wir also nach 9 Monaten reisen aus...

Entspannung 


Die Fahrt entlang der dicht bebauten italienischen Riviera hat uns ordentlich Nerven gekostet, sodass wir uns ganz besonders auf unsere Frankreichreise freuen. Natürlich wissen wir, dass sich das Bild der Küstenstraße auch auf französischer Seite erst einmal nicht deutlich verändern wird und so freuen wir uns umso mehr, gleich an unserem ersten Abend ein optimales Plätzchen in den Bergen zu finden. Endlich machen wir mal wieder ein zünftiges Lagerfeuer und beschließen direkt, ein paar Tage zu bleiben. Denn die felsige Umgebung ist durchzogen von schmalen Wanderpfaden, die wir gerne erkunden möchten. Bei einem ausgedehnten Spaziergang am nächsten Tag stoßen wir unter anderem auf zwei alte Bunker, die hoch auf den Felsen thronen. Ein wenig bedrückend finden wir sie mit ihren Schießscharten noch heute, doch wir nutzen das von der Sonne gewärmte Dach kurzerhand für ein kleines Picknick, während wir bei klarer Sicht den Blick ins Tal genießen.

Mit dem schönen Wetter ist allerdings bald Schluss. Kurz nach unserer Rückkehr zum Lagerplatz zieht so heftiger Wind auf, dass wir mit der kompletten Feuerstelle an eine (vermeintlich) windgeschützte Stelle umziehen, wobei wir Henk als zusätzlichen Windschutz umparken. Mit dem Erfolg, dass wir nun zwar etwas weniger Wind haben, dafür aber voll im Rauch sitzen…
Auch in der Nacht lassen die heftigen Böen nicht nach und wir verlassen mehrfach unseren schützenden Henk, um das Tarp besser an der Hundebox zu befestigen oder leere Kanister einzusammeln. 


Dass wir aufgrund des starken Windes früher als gedacht weiter ziehen, finden wir indes gar nicht so schlimm. Schon ein kompletter Tag in der Natur hat ausgereicht, unsere Akkus wieder aufzuladen und wir sind neugierig, was uns dieses Land noch alles zu bieten hat.
Schon ein paar Kilometer weiter halten wir bei dem kleinen Ort Peillon, der als Village Perché auf einen Gebirgsvorsprung gebaut wurde und in dessen schmale, verwinkelte Gassen wir uns auf Anhieb verlieben.


Versteckt in den Bergen liegt Peillon

Reisemüde?

Wir genießen es, selbst große Städte zu Fuß zu erkunden, die Atmosphäre zu spüren und auch kleinste Gassen zu durchstreifen. Schöne Straßen, gemütliche Cafés und kleine Geschäfte - auch die Altstadt von Grasse hat einiges zu bieten. 
Doch während wir durch die adretten Sträßchen schlendern, stellen wir fest, dass unser Bedarf an eigens für Touristen herausgeputzten Flaniermeilen eindeutig gedeckt ist. 
Das eigentliche Leben findet auch hier wie so oft in den eher schmucklosen Seitenstraßen abseits der Chocolaterien und Feinkostläden statt und so verbringen wir unsere `Mittagspause' lieber auf einem kleinen Platz vor einem Dönerimbiss, wo wir auf billigen Plastikstühlen in der Sonne sitzen. 
Wir haben während unserer Reise schon so manche Stadt begeistert erkundet, indem wir uns vorwiegend abseits der touristischen Hauptstraßen bewegt haben. Allerdings lag es häufig an der ein oder anderen netten Begegnung mit Einheimischen, dass uns selbst die schäbigsten Viertel auf einmal gar nicht mehr so übel vor kamen. Dagegen haben wir inzwischen das Gefühl, immer weniger Kontakt zu Menschen zu bekommen, je mehr wir uns der Heimat nähern. Und so kommt es, dass wir trotz des schönen Wetters (und des leckeren Döners) irgendwie unzufrieden sind. Aber was machen wir denn anders als zu Beginn unserer Reise? Sind wir weniger offen als am Anfang? Ist da etwa so etwas wie Reisemüdigkeit im Anflug?!

Diesen Gedanken schieben wir schnell wieder beiseite. Wahrscheinlich haben wir in letzter Zeit einfach zu viele Städte gesehen und steuern daher als nächstes größeres Ziel die bekannte Verdonschlucht an, die in der Nebensaison nur spärlich besucht und dabei wunderschön sein soll. Auf dem Weg dorthin werden wir allerdings erneut unsicher. Um die sommerlichen Touristenströme in geregelte Bahnen zu lenken, sind die meisten Wege und Plätze, die sich als Nachtlager anbieten würden, für Fahrzeuge ab einer Höhe von 1,90 m gesperrt. Neben etlichen Verbotsschildern sind vielfach Schranken in der entsprechenden Höhe aufgestellt, sodass die Durchfahrt nur kleineren Autos möglich ist. 
Da es ohnehin regnerisch kalt ist und wir schon damit rechnen, den Abend im Henk zu verbringen, nehmen wir für die Nacht auch mit einem Parkplatz vorlieb, von dem aus man in den Wanderweg durch die Schlucht einsteigen kann.
Dort ankommen stellen wir allerdings fest, dass auch hier inzwischen komplettes Halte- und explizit auch Campingverbot herrscht. Wir lassen uns nicht entmutigen und beschließen, morgen einfach zu Fuß hierher zu kommen, als unser Blick auf die Schautafel fällt: Hunde auf dem Wanderweg sind offenbar auch verboten.

Tapfer schlucken wir die Enttäuschung herunter und machen uns auf die Suche nach einem Nachtlager. Überall ist es das selbe: Verbotsschilder und Barrieren selbst am kleinsten Feldweg! Bei allem Unmut darüber können wir die einheimische Bevölkerung, wie schon in Italien, auch hier gut verstehen, denn selbst jetzt, in der absoluten Nebensaison, kommen uns zahlreiche Wohnmobile entgegen, sodass wir uns gut vorstellen können, dass solche Maßnahmen im Sommer unabdingbar sind.
Notgedrungen fahren wir verschiedene Campingplätze an, die zu dieser Jahreszeit jedoch allesamt geschlossen haben. Schließlich werden wir doch noch fündig und können Henk auf einem kleinen Schotterplatz hinter einem Hotel abstellen. Zu unserem Glück hat auch das Hotelrestaurant offen und so gönnen wir uns nach der mühsamen Suche ein richtig schönes Essen. So etwas haben wir uns auf dieser Reise noch nicht geleistet, doch wir haben das vage Gefühl, dass dieser Abend ein besonderer sein wird. Einer, der unserer weiteren Reise möglicherweise eine ganz andere Wendung geben wird...

Denn hier im Warmen besprechen wir, wie es nun weiter geht. Der Wetterumschwung würde uns unter normalen Umständen wenig stören, doch mit drei jungen Hunden, die außerhalb von Henk nur durch ihre Box und ein Tarp vor der Witterung geschützt sind, gefallen uns die nächtlichen Temperaturen um den Gefrierpunkt gar nicht. 


Was uns betrifft, so stimmen uns die Erfahrungen in Italien und Frankreich in Bezug auf Übernachtungsplätze nachdenklich. Schon in Italien haben wir uns mit unserer Art zu reisen nicht mehr richtig wohl gefühlt und nun scheint es in Frankreich zumindest in touristischen Gebieten nicht viel anders zu sein. Höher gelegene und damit einsamere Regionen kommen bei den aktuellen Temperaturen natürlich auch nicht in Frage.

Zu alledem kommt ein ganz entscheidender Punkt, den wir heute zu diskutieren haben: Unser Verdacht hat sich bestätigt und wir sind uns inzwischen sicher, dass die kleine Nora in die Läufigkeit gekommen ist. Schon in unserem Häuschen in Pelince haben wir beschlossen, den Heimweg anzutreten, sobald dieses Szenario eintritt – allerdings hatten wir die Läufigkeit auch erst einige Monate später erwartet…
Wir zögern, bis wir es aussprechen, doch schließlich stellen wir uns die entscheidende Frage:

Fahren wir nach Hause?


Luxusessen

Heimweg

Es ist ein befreiendes Gefühl, eine Entscheidung bewusst zu treffen, die seit Tagen langsam in einem gereift ist. Seit Italien hat sich unsere Reise, die bis zu diesem Zeitpunkt geprägt war von weiten, wenig besiedelten Landschaften und dem damit verbundenen Gefühl absoluter Freiheit, immer weniger richtig angefühlt. Und auch unseren Hunden, die mit dem Eintreten in die Pubertät nervöser und unsicherer geworden sind, wollen wir allmählich ein festes Zuhause und Routine statt unstetem Nomadenleben bieten.
Es ist einfach haargenau der richtige Moment um umzukehren.
Hetzen wollen wir uns dennoch nicht, zumal wir uns seit unserem Aufenthalt in Norditalien sehr zurück halten, was zwischenmenschlichen Kontakt mit anderen angeht. Sollte der unwahrscheinliche Fall eingetreten sein und wir uns mit Covid-19 angesteckt haben, wollen wir diesen natürlich nicht mit nach Hause bringen.

Leichten Herzens setzen wir Kurs Heimat, machen jedoch zunächst einen Abstecher über Roussillon mit seinen berühmten Ockerfelsen. Die Nähe zu den Ockersteinbrüchen ist unschwer am Stadtbild des kleinen Ortes zu erkennen. Von dunklem Gelb bis leuchtendem Rot dominieren Ockertöne in allen Varianten die Gassen und Häuser. Die Steinbrüche selbst sind teilweise für Besucher zugänglich gemacht worden und beeindrucken uns sehr. Selbst bei Regenwetter strahlen die Farben und als wir durch den bunt gefärbten Sand spazieren, fühlen wir uns trotz dauerndem Nieselregen in die Canyons im Südwesten Amerikas versetzt.
Wir haben die Felsen Dank verhangenem Himmel für uns – und unsere Hunde im Anschluss an den Besuch gelbe Nasen…


Ockerfelsen von Roussillon

mit 7-Meilen-Stiefeln 

Nach Regen und sogar Schneegestöber in den letzten Tagen überrascht uns der nächste Morgen mit strahlendem Sonnenschein. Das wollen wir voll auskosten und legen schon morgens mehrere Pausen in kleinen Städtchen ein, die uns einfach anlachen. Besonders gut gefällt uns das mittelalterliche Viviers, durch dessen schmale Gassen wir als einzige Besucher bis zur kleinsten Kathedrale Frankreichs gelangen.

Im Anschluss tätigen wir einen folgenschweren Anruf bei unserem Hausarzt, den wir bezüglich Coronavirus um Rat fragen, für den Fall, dass wir vor Ablauf unserer selbstauferlegten Quarantänefrist zuhause ankommen sollten. Die Antwort ist mehr als deutlich. `Fahren Sie nach Hause und halten Sie halt zwei Meter Abstand zu anderen, wenn sie keine Symptome haben – so wie Sie das bei einer normalen Influenza auch tun würden.‘ Die Wahrscheinlichkeit, dass wir uns in Venedig angesteckt haben, hält er für gering und unser Quarantänevorhaben für unnötig. Da wir uns in keinem der Risikogebiete aufgehalten haben und die Lagunenstadt der einzige Ort in Norditalien ist, an dem wir unter vielen Menschen waren, sind auch wir nicht davon ausgegangen, uns den neuartigen Virus eingefangen zu haben, doch mit der Bestätigung des Hausarztes sind wir beruhigter und trauen uns sogar, über den nächsten Wochenmarkt mit Obst, Gemüse, Käse und allerlei französischen Spezialitäten zu schlendern. Zurück bei Henk entspinnt sich dann folgendes Gespräch:

Marie: Sag mal, wenn der Arzt meint, wir sollen uns mal entspannen mit dem Coronavirus…

Johannes: ...dann könnten wir eigentlich schon früher nachhause fahren.

Marie: Haben unsere Eltern nicht gesagt, dass sie sich morgen zum Kaffee treffen wollen?

Johannes: Du meinst…??

Marie: Genau.

Und damit beschließen wir kurzerhand, in einem Rutsch nach Hause durch zu fahren um unsere Eltern am nächsten Tag gemeinsam zu überraschen.
Ein merkwürdiges Gefühl, die Heimatadresse ins Navi einzugeben. Die Zeitangabe von 11 Stunden Fahrzeit lässt uns kurz an unserem Vorhaben zweifeln, doch die Hunde hatten heute zum Glück ordentlich Auslauf und so klopfen wir Henk ermutigend auf die Motorhaube und los gehts.
Dank Vorfreude, Energy Drinks und regelmäßigem Fahrerwechsel bleibt die gefürchtete Müdigkeit aus, während unsere Hunde bis auf ein paar kleine Pippipausen seelenruhig in ihrer Box schlafen.

Nach achteinhalb Monaten ohne großes Heimweh haben wir auf einmal das Gefühl, dass jede Minute zählt. Johannes erklärt sich das so:
`Auf unserer Reise geht es uns wie Magneten. Erst einmal muss man sie mit Kraft von ihrem Gegenpol lösen um ihn zu befreien und wenn man dann wieder in die Nähe des anderen Magnetfelds kommt, zieht es einen mit hoher Geschwindigkeit wieder an.‘
Und wirklich sind die erste und die letzte Tagesetappe unserer Reise mit Abstand die längsten…


Die letzte Besichtigung unserer Reise?

Erbsenstück 


Es ist ein merkwürdiger Moment, als wir bei Ottmarsheim über den Rhein nach Deutschland fahren. Bei Marie brechen die Dämme und es fließen einige Tränen. Es ist schön, nach so langer Zeit wieder in der Heimat zu sein, gleichzeitig wird uns schmerzlich bewusst, dass sich diese wunderbare Reise nun unaufhaltsam ihrem Ende nähert.

Wir denken an unsere Begegnung mit einer Bärenmutter und ihren Jungen in Rumänien, erinnern uns an den Sommer, der so heiß war, dass wir uns in Bulgarien nur noch von Strand zu Strand gehangelt haben. Wir denken an unsere Zeit in der Türkei, die uns mit ihrer atemberaubenden Landschaft bezaubert, und mit ihren gastfreundlichen Menschen begeistert hat. Wir denken an die guten und weniger guten Momente in Georgien. An den Einbruch in unser Auto und gleichzeitig an die vielen Menschen, die uns ihre Hilfe angeboten haben. Denken an Armenien, das uns in seiner Kargheit besonders gut gefallen hat, das uns aber durch seine Armut und die allgegenwärtige Umweltverschmutzung dazu gezwungen hat, unser eigenes Konsumverhalten und die `eigene‘ deutsche und europäische Politik zu hinterfragen. Wir denken an unseren Besuch in Auschwitz, der uns tief erschüttert hat, aber auch an die unbeschwert heiteren Tage in unserem idyllisch gelegenen Steinhäuschen in Pelince.
Uns natürlich erinnern wir uns gerne an die vielen Begegnungen mit Einheimischen und Reisenden, aus denen sich sogar ein paar Freundschaften entwickelt haben.
Wir haben Menschen und Länder, aber vor allem uns selbst ein bisschen besser kennen gelernt und unsere Entscheidung zu dieser Reise nicht eine Sekunde bereut.

Mal schweigend aus dem Fenster schauend, mal über die Erlebnisse der letzten Monate quatschend, fahren wir an Städten vorbei, deren Namen in unseren Ohren immer vertrauter klingen. Aufs Navi schauen wir kaum noch, bis wir es irgendwann ganz ausschalten. Die letzten Kilometer zum Erbsenstück findet Henk auch allein.
Denn um nicht mitten in der Nacht Johannes Eltern aus dem Bett werfen zu müssen und das Auto leer zu räumen, verbringen wir unsere erste Nacht in Deutschland auf besagtem Waldstück im circa 30 Kilometer entfernten Ramsen.

Offenbar hat es die letzten Tage heftig geregnet, denn die Zufahrt zu unserem Lagerplatz ist ziemlich matschig. Doch Henk, der uns die letzten Monate über steinige Pisten und durch tiefe Furten geführt hat, wird das schon packen. Mit viel Anlauf und ordentlich Tempo nehmen wir die Herausforderung an und bahnen uns den Weg durch den Morast – bis Johannes wegen eines umgestürzten Baumes unvermittelt auf dem schlammigen Feldweg bremsen muss. Rückwärts fährt er Henk auf festen Boden und wir besehen uns das Ganze zu Fuß. Ein Blick in Johannes entschlossenes Gesicht und Marie weiß Bescheid: Wir sind nicht elf Stunden gefahren, um uns jetzt wegen eines lächerlichen Baums aufhalten zu lassen!
Stattdessen holt Johannes die Klappsäge aus dem Auto und wir sägen uns den Weg kurzerhand frei.

Doch auf den letzten Metern ist uns das Glück nicht hold und wir geben nach mehreren Anläufen schließlich auf, da Henk in den immer tiefer werdenden Furchen einsinkt und die Reifen nur noch durchdrehen.
Stattdessen parken wir ihn auf den offiziellen Wanderparkplatz und gehen nur mit dem nötigsten bepackt die letzten Meter zum Erbsenstück zu Fuß. Hier machen wir erst einmal ein schönes Feuer, an dem wir trotz langer Fahrt und vorgerückter Stunde noch eine ganze Weile sitzen. Nach so langer Zeit wieder hier zu sein, ist absolut unwirklich.
Irgendwann kriechen wir dann aber doch in unsere Schlafsäcke, die wir im Unterstand ausgebreitet haben und lassen unsere Hunde ausnahmsweise mit unter die wärmende Decke schlüpfen.


Unser zweites Zuhause

Kontrastprogramm 


Nach einem gemütlichen ersten Morgen zurück in der Heimat verlassen wir das Erbsenstück, um unsere Eltern mit unserer Rückkehr zu überraschen.
Zuvor fahren wir noch bei einem Tiergeschäft vorbei, um eine Hundebürste zu besorgen. Schließlich sollen die drei einen guten ersten Eindruck machen...
Die Schiebetüren öffnen sich und wir betreten über eine kleine Brücke, die über ein großes Becken mit Koi Karpfen gespannt ist, eine andere Welt. Wie erschlagen fühlen wir uns von der gigantischen Auswahl an Artikeln für Haustiere, die wir in dem großen Tierladen vorfinden.
Eine ganze Wand ist allein für diverse Hundebürsten und -kämme reserviert und wir stehen ratlos vor dem riesigen Regal. An den modischen Hundemänteln, pädagogisch wertvollem Hundespielzeug und der Snackbar für Vierbeiner gehen wir zügig vorbei. Der Blick auf die Preise für Hundetransportboxen zaubert uns hingegen ein Lächeln ins Gesicht. Für eine Autobox in unserer Größe könnten wir hier ohne Probleme 500 € und mehr hinlegen, während das Material für unsere Kiste gerade einmal 39,12 € gekostet hat.

Irritiert verlassen wir den Laden. In was für einer Wohlstands- und Konsumgesellschaft wir leben, wird uns umso stärker bewusst, als wir in den vergangenen Monaten vorwiegend durch Länder gefahren sind, wo viele Hunde abgemagert auf der Straße leben und wir eine solche Produktauswahl nicht einmal in den Lebensmittelläden gefunden haben.


Fast hätten wir selbst zugegriffen...

Zuhause

Dann ist es endlich soweit: Ein wenig aufgeregt stehen wir vor der Tür von Maries Eltern, bei denen heute Johannes Eltern zu Gast sind. Wir freuen uns, nun alle vier auf einmal begrüßen zu können und strahlen mit unseren Eltern um die Wette. Es ist schön, nach Hause zu kommen…

Und dieses Gefühl erleben wir an diesem Tag gleich zweimal. Denn glücklicherweise können wir in unsere alte Wohnung zurück, die noch genau so da steht, wie wir sie verlassen haben.
Nur, dass sie uns auf einmal riesig erscheint! Ehrfürchtig gehen wir durch die Räume und staunen darüber, was für einen Luxus wir vor unserer Reise als selbstverständlich angesehen haben, bis uns die ganz profanen Dinge des Lebens aus den Gedanken reißen: Endlich wieder unter die eigene Dusche springen...!!!

Ankommen

Frisch geduscht sitzen wir in unserem geheizten Wohnzimmer auf unserer Couch und möchten für den Moment nirgendwo anders sein. Ein wenig fühlt es sich an, als seien wir nie weg gewesen. Aber da sind diese drei Lebewesen, die sich wie selbstverständlich neben uns auf das Sofa gelegt haben und in Zukunft gemeinsam mit uns in dieser Wohnung leben werden, bis wir irgendwann vielleicht ein kleines Häuschen im Grünen finden, mit Gemüsegarten, Hühnern und viel Platz für Hunde und Kinder. Ob dieser Wunsch in Erfüllung gehen wird, wird sich zeigen. Auf jeden Fall ist uns beiden klar, dass unsere gemeinsame Reise spannend weiter gehen wird…



Erster und letzter Reisetag


Hier die Bilder zu unserer allerletzten Etappe:
https://photos.app.goo.gl/gSfdjRfhAvsmsKke7